Sanierung Innenputz | Neues Schloss Waldthurn

Erfolgreiche Instandsetzung eines Baudenkmals

Der Verputz dieses Objektes war eine massive Herausforderung in Bezug auf Planung, Abstimmung und Ausführung. Das kann nur gelingen, wenn, wie hier, Architekten und Handwerker mit langjähriger Erfahrung eng zusammenarbeiten. Das Ergebnis ist ein wunderschönes, vorbildlich saniertes Objekt, das Wert und Sinn der Denkmalpflege vollends unter Beweis stellt.

Historisches und feuchtes Mauerwerk

Das denkmalgeschützte Neue Schloss Waldthurn (Oberpfalz), ein ehemaliges Fürstenschloss aus dem 17. Jahrhundert, konnte dank Aufnahme in ein EU-Förderprogramm endlich saniert werden. Die schlechte Bausubstanz machte jedoch – noch vor der Innenputzsanierung – Arbeiten am Dach und am massiv geschädigten Mauerwerk nötig: Tonnen von Rissinjektionsmörtel kamen zum Einsatz.

Vorgabe der Denkmalpflege für die Innensanierung war es, kalkgebundene Putze zu verwenden und Altputz, soweit möglich, zu erhalten. Besonders im Erdgeschoss war das Mauerwerk aufgrund der fehlenden Abdichtung sehr feucht. Die Analyse von Mauerwerksproben durch das maxit Labor ergab, dass nur geringe Mengen bauschädlicher Salze vorhanden sind und so wurde durch die Bauleitung festgelegt, dass hier kein Sanierputz, sondern ein Kalkputz mit Zugabe von Trass zu verwenden ist. Der Zuschlagstoff Trass verbessert die Feuchtebeständigkeit von Kalkmörteln und reduziert deren Ausblühneigung.

Trass – elastisch und schwindarm

Zunächst musste der mürbe Mauermörtel großflächig etwa 2 – 3 cm ausgekratzt werden. Er wurde durch maxit mur 956 Trasskalkmauermörtel ersetzt, der sich auch positiv auf die Statik des Mauerwerks auswirkt. Bei großen Ausbrüchen wurden Mauerstücke mithilfe des Mauermörtels eingesetzt.

Auf Wunsch der Denkmalpflege wurde bei diesem Objekt auf moderne Produkte verzichtet, sodass z.B. die Putzträger, die auf nicht putzfähigen Untergründen notwendig waren, aus Schilfrohr bestanden!

Da zum Begradigen des zerklüfteten Mauerwerks Putzdicken von 4 – 6 cm erforderlich waren und die Standzeit bei Kalkputzen 1 – 2 Tage je mm Putzdicke beträgt, war die Bauzeitenplanung durchaus anspruchsvoll. Nach Abtrocknen des Trass- Zement-Vorspritzmörtels maxit ip 393 wurde die erste Unterputzlage hergestellt. Man entschied sich hier für den Kalk-Trass-Unterputz maxit ip 392 (4 mm Korn), da das Schwindmaß bei grobkörnigen Putzen geringer ist als bei feinkörnigen. Anschließend wurde die eigentliche Unterputzlage aufgebracht – mit dem maxit ip 390 Kalk-Trassputz in einer Dicke von ca. 20 mm. Dieser wurde noch einmal dünn aufgezogen und abgefilzt. In Räumen mit hohen optischen Ansprüchen und beim Anschluss an Bestandsputz wur de der Kalk-Dünnschichtputz maxit ip 315 purcalc dünn aufgezogen und gefilzt.

Im trockenen Mauerwerk des Obergeschosses konnte überwiegend mit maxit 381 pluscalc gearbeitet werden. Hier wurde Zeit gewonnen, da dieser einlagig auch in wechselnden Dicken verarbeitet werden kann.

Verarbeiter:
Josef Reger Bau GmbH, Vohenstrauß

Architekt:
Rudolf Meißner Architekt, Waldthurn

Bauzeit:
2022

Fläche:
ca. 1.200 m2

Produkte:

  • maxit mur 956
  • maxit ip 390
  • maxit ip 392
  • maxit ip 393
  • maxit ip 315 purcalc
  • maxit ip 381 pluscalc
  • maxit prim 3020
  • maxit kreasil 5020

Projektstandort