Weite Decken ohne Stahl
Schneller und trockener Deckenbau mit stahlfreier Holz-Beton-Verbundkonstruktion „maxit DUOBLOCK“
Die Errichtung von Decken mit großen Spannweiten galt bislang ohne Baustahl als nicht umsetzbar. Mit der neuen Verbundlösung „DUOBLOCK“ kommt nun eine ökologische, stahlfreie Alternative auf dem Markt, die den Deckenbau nachhaltig verändern kann. Massivholz und Beton werden hier in einer hybriden Konstruktion vereint und ermöglichen über elf Meter weite Decken für alle gängigen Gebäudetypen. Ein speziell entwickelter Vergussbeton schafft dafür eine kraftschlüssige Verbindung mit den Vollholzbalken. Neben Stärken bei Statik, Schall- und Brandschutz überzeugt „DUOBLOCK“ insbesondere ökobilanziell mit rund 64 Prozent weniger CO2-Emissionen gegenüber herkömmlichen Konstruktionen.
Unter Experten ist es kein Geheimnis: Der Einsatz von Baustahl schlägt sich in der Energiebilanz eines Gebäudes überdurchschnittlich negativ nieder. Allerdings steht umweltbewussten Planern und Bauherren nun eine nachhaltige Alternative zur Verfügung: die stahlfreie Holz-Beton-Verbunddecke „maxit DUOBLOCK“ (Zulassung DIBt., Z-9.1-904). Dabei handelt es sich um eine Deckenkonstruktion aus Massivholz-Fertigteilen, auf die bauseitig eine besondere Beton-Vergussmasse (Baustoffklasse A1) in Dicken von 50 bis 80 Millimetern aufgetragen wird. Diese ist sowohl als Sicht- wie auch als verkleidete Decke ausführbar und eignet sich ideal für ökologischen Holz- und Massivbau.
Die neue Holz-Beton-Hybridlösung gilt dabei als Meilenstein hin zu einer umweltgerechteren Bauwirtschaft. Fast zehn Jahre intensive gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit dem Unternehmen Brunthaler Holzbau (Egglham) und dem Institut für Holzbau (IfH, Augsburg) gingen der Markteinführung voraus.
Holz und Beton im Einklang
Nie zuvor wurden gegensätzliche Werkstoffe wie Holz und Beton derart ausgewogen in einem Bauprodukt vereint. So bildet die von maxit entwickelte Beton-Vergussmasse dank einer speziellen Sieblinie und des hohen Wasserrückhaltevermögens eine kraftschlüssige Verbindung mit den Vollholzbalken – und zwar mittels spezieller Fräsung und Dübeln aus Buchenholz. Während die Balken die Zugkräfte der Biegespannung aufnehmen, trägt der Beton die Drucklast. Auf diese Weise lassen sich die Stärken beider Verbundstoffe voll ausschöpfen und große Spannweiten von über 12 Metern erreichen – bei 50 Prozent weniger Flächengewicht gegenüber Standard-Stahlbetondecken. Dabei sind die Deckenunterseiten in unterschiedlicher Sichtqualität oder verkleidet ausführbar.
Decken aus Massivholz bilden die Basis der Verbundlösung „maxit DUOBLOCK“: Zur Verwendung kommen dabei ausschließlich hochwertige, keilgezinkte Konstruktions-Vollhölzer (KVH) aus Fichte nach DIN 1052:2008.
Mit rund 64 Prozent weniger CO2-Emissionen weist „DUOBLOCK“ einen deutlichen Nachhaltigkeitsbonus auf. So wird das Treibhauspotenzial um 20 kg CO2 Äq./m2 reduziert, der Primärenergiebedarf um 40 Prozent. Möglich wird dies durch 40 Prozent weniger Betoneinsatz und den kompletten Verzicht auf Bewehrungsstahl. Das ist auch ein wichtiger ökonomischer Pluspunkt gegenüber Stahlbetondecken, deren Energie- und Herstellungskosten aufgrund der aktuellen Stahl- und Zementpreise spürbar gestiegen sind.
Zügiger Bauablauf garantiert
Alternative Holz-Beton-Deckensysteme waren bislang ebenfalls noch auf Betonverankerungen und Baugewebe aus Stahl angewiesen. Neben den ökologischen Nachteilen erweist sich hier jedoch insbesondere die Montage als enorm zeitaufwendig, da Bewehrung und Verguss nur geschossweise erfolgen können und damit den Baufortschritt deutlich verlangsamen. Im Gegensatz dazu profitieren Bauschaffende mit „DUOBLOCK“ von einem schnellen und trockenen Bauablauf, denn das nächste Geschoss lässt sich direkt nach dem Verlegen der Decke aufsetzen. Erst nachdem das Gebäude wettergeschützt errichtet wurde, erfolgt der Verguss des Betons. Für eine zügige Verarbeitung wird dieser per Silo gebrauchsfertig auf die Baustelle geliefert, wobei das Fließestrich-Verfahren eine hohe Flächenleistung ermöglicht. Ausschalzeiten beschränken sich auf drei bis zehn Tage nach dem Vergießen. Dabei sorgt der minimale Betonquerschnitt für eine geringe Belastung durch Feuchtigkeit. Noch schnellere Ergebnisse sind mittels industrieller Vorfertigung möglich.
Und maxit sieht sich damit noch nicht am Ende der Entwicklung: Mittelfristig soll der zementgebundene Beton noch durch einen rein mineralischen Anhydrit-Fließestrich ersetzt werden. Als nicht thermisch behandeltes Naturprodukt, das nur fein vermalen wird, weist Anhydrit einen geringeren Primärenergiebedarf auf. Wissenschaftliche Langzeitversuche liefern hier bereits vielversprechende Ergebnisse.
Technische Daten und Verarbeitungshinweise sowie weitere Informationen zur neuen, stahlfreien Holz-Beton-Verbunddecke „DUOBLOCK“ sind auf www.maxit-duoblock.de erhältlich.